Was ist ein Capodaster?
Ein Capodaster – oft einfach „Capo“ genannt – ist ein kleines Hilfswerkzeug, das auf den Hals einer Gitarre geklemmt wird, um die Saiten über ein bestimmtes Bundstäbchen hinweg herunterzudrücken. Er wirkt im Grunde wie ein mobiler Sattel, der sich beliebig auf dem Griffbrett platzieren lässt.Der Hauptzweck des Capodasters besteht darin, die Tonhöhe der offenen Saiten zu erhöhen, ohne die Stimmung der Gitarre verändern zu müssen. Mit einem Capo kann man also ein Stück in einer anderen Tonart spielen, ohne neue Akkordgriffe lernen zu müssen.
Kurz gesagt: Ein Capodaster verkürzt die schwingende Länge der Saiten und hebt damit die Tonhöhe aller Saiten gleichmäßig an.
Wie und wofür wird ein Capodaster verwendet?
Die Anwendung eines Capodasters ist simpel, aber wirkungsvoll:- Man setzt den Capo hinter einem gewünschten Bund auf den Gitarrenhals.
- Er drückt die Saiten gleichmäßig herunter, ähnlich wie ein Finger, der einen Barrégriff spielt.
- Dadurch werden alle offenen Saiten um die Anzahl der Bünde, die zwischen dem Sattel und dem Capo liegen, in der Tonhöhe erhöht.
- Transponieren von Songs:
Wenn ein Song zu tief oder zu hoch für eine Stimme ist, kann man ihn mit einem Capo schnell in eine passende Tonart bringen. - Einfacheres Spielen:
Viele Songs verwenden offene Akkorde (z. B. G, C, D), die einfacher zu greifen sind. Mit einem Capo kann man diese Akkordformen beibehalten und trotzdem in einer anderen Tonart spielen. - Neuer Klangcharakter:
Durch die höhere Tonlage klingen Lieder oft heller und frischer. Besonders bei Singer-Songwritern und Folk-Musik ist das beliebt. - Erleichterung für Anfänger:
Gerade Anfängern fällt es oft schwer, komplexe Barréakkorde zu spielen. Mit einem Capo kann man sich bestimmte Barrés ersparen.
Vorteile eines Capodasters
Die Nutzung eines Capodasters bringt viele Vorteile mit sich:- Einfaches Transponieren
Anstatt komplizierte Akkorde in neuen Tonarten zu lernen, kann man einfach den Capo versetzen und dieselben Griffmuster verwenden. - Zugang zu neuen Klangfarben
Je weiter oben der Capo sitzt, desto heller und glockiger wird der Klang. Gerade bei Fingerstyle- oder Akustik-Arrangements kann das zauberhaft klingen. - Erleichtertes Spielen
Ein Capo kann helfen, schwere Griffe zu umgehen. Statt schwierige Barréakkorde zu meistern, spielt man offene Akkorde in einer bequemeren Lage. - Flexibilität für Sänger
Sänger können Lieder leichter an ihre Stimmlage anpassen, ohne dass die Begleitmusiker das ganze Arrangement ändern müssen. - Kreatives Songwriting
Ein Capo inspiriert oft zu neuen Ideen. Akkorde, die auf offenen Saiten gespielt werden, klingen ganz anders, wenn sie in höheren Lagen verwendet werden.
Nachteile eines Capodasters
Trotz seiner Vorteile hat der Capodaster auch einige Schattenseiten:- Abhängigkeit
Manche Spieler verlassen sich zu sehr auf den Capo und vermeiden es, sich intensiv mit Tonarten und Akkordformen auseinanderzusetzen. - Intonation
Billige oder schlecht sitzende Capodaster können die Saiten zu stark herunterdrücken und damit die Intonation beeinträchtigen – die Gitarre klingt dann unsauber. - Spielgefühl
Mit Capo verändert sich die Saitenspannung und damit das Spielgefühl. Manche Gitarristen finden das störend. - Nicht für jede Passage geeignet
Bei besonders schnellen oder komplexen Liedabschnitten kann der Capo im Weg sein oder das Spiel einschränken.
Welche Arten von Capodastern gibt es?
Der Markt bietet viele verschiedene Capodaster-Typen, die sich in Mechanismus, Design und Anwendung unterscheiden. Hier die wichtigsten Typen:
- Federzug-Capo
Wird einfach aufgedrückt wie eine Wäscheklammer.
Besonders schnell und einfach zu benutzen.
Nachteil: Der Anpressdruck kann nicht reguliert werden, was zu Verstimmungen führen kann.
Empfehlung: Ideal für Live-Situationen, wo es auf Schnelligkeit ankommt. - Schraub-Capo
Mit einer kleinen Schraube wird der Anpressdruck individuell eingestellt.
Sehr schonend für die Gitarre und bietet optimale Intonation.
Empfehlung: Perfekt für Studioaufnahmen oder sorgfältiges Spielen. - Toggle-Capo
Gurtmechanismus, der über einen Hebel gespannt wird.
Sehr leicht, aber weniger präzise beim Anpressdruck.
Empfehlung: Für Gelegenheitsnutzer oder als Notfall-Capo. - Partial-Capo
Deckt nur bestimmte Saiten ab.
Ermöglicht ungewöhnliche Open-Tunings oder spannende Akkordvariationen.
Empfehlung: Für experimentierfreudige Gitarristen, die neue Klangwelten entdecken wollen. - Roller-Capo
Lässt sich während des Spiels leicht verschieben.
In der Praxis allerdings weniger verbreitet.
Empfehlung: Nischenprodukt für spezielle Anwendungen.
Welche Capodaster sind empfehlenswert und warum?
Ungern möchte ich hier Werbung für die verschiedenen Hersteller machen, dennoch habe ich einen klaren persönlichen Favorit:
Der G7th Performance 3 ist mit seinen 40 € Anschaffungskosten (Stand: Mai 2025) zwar etwas hochpreisiger als seine Mitstreiter, dennoch mag ich die nahezu perfekte Anpassung an das Griffbrett. Der Performance 3 übt einen gleichmäßige Druck aus und erreicht eine hohe Intonationsreinheit, sodas nichts schnarrt, schief oder dumpf klingt.
Fazit: Capodaster – Kleines Werkzeug, große Wirkung
Ein Capodaster ist weit mehr als nur ein kleines Hilfsmittel. Er öffnet neue kreative Möglichkeiten, erleichtert das Gitarrenspiel und ist oft der Schlüssel zu einem stimmigen Songarrangement. Wer sich ernsthaft mit der Gitarre beschäftigt, sollte den Capo als festen Bestandteil seines Werkzeugkastens betrachten.Wichtig ist, ein Modell zu wählen, das zur eigenen Spielweise passt. Anfänger profitieren von einfachen Federzug-Modellen, während erfahrene Gitarristen möglicherweise die feinere Kontrolle eines Schraub-Capos bevorzugen. Wer noch weiter gehen möchte, kann mit Partial-Capos völlig neue Klangwelten erschließen.
Abschließend bleibt zu sagen: Ein Capodaster ist kein Ersatz für solide Technik oder musikalisches Wissen – aber er ist ein fantastisches Werkzeug, um beides einfacher und kreativer umzusetzen.