Manchmal ist es nötig, Änderungen an der Spannung des Halsspannstabes vorzunehmen, z.B. wenn man stärkere Saiten aufzieht als zuvor, da sich die Zugkraft auf den Gitarrenhals mit stärkeren/dickeren Saiten verändert. Oder wenn die Saiten "an den Bundstäbchen "schnarren".
Halskrümmung - Gitarrenhals einstellen
Im Idealfall läuft der Gitarrenhals nahezu gerade mit der Nuance einer Krümmung nach unten, sodass die Saiten etwas Spielraum bekommen.Als Anhaltspunkt drückt man eine Saite am ersten und am letzten Bund herunter. Am 7. Bund sollte die Saitenlage dann ungefähr 0,5 mm betragen, so ist der Hals optimal eingestellt.
Der Hals lässt sich meist mit einem einfachen Inbusschlüssel justieren.
Ist die Krümmung zu groß, "U"-förmig, also ist die Entfernung der Bundstäbchenoberseiten zu den Saiten im mittleren Bereich des Halses deutlich größer als am Halsanfang und -ende, muss der Hals etwas angezogen werden. Ist das Gegenteil der Fall, muss der Halsstab gelockert werden.
Achtung:
Lasse Vorsicht walten, wenn du den Halsstab krümmst. Es sollen schon viele Gitarrenhälse durch zu starke Justierung ein Ende gefunden haben.
Des weiteren kann man mit den Saitenreitern arbeiten, um die Saitenlage zu verbessern, und diese am Steg der Gitarre zusätzlich einstellen. Liegen die Saiten zu tief, müssen sie am Steg in eine höhere Position gebracht werden und umgekehrt.
Oktavreinheit einstellen
Dass eine Gitarre nicht mehr oktavrein oder bundrein ist, merkt man spätestens, wenn sich das Instrument nicht mehr richtig stimmen lässt und/oder die gegriffenen Akkorde auf den höheren Bünden deutlich schräger klingen als in niedrigeren Bünden.Ob dein Instrument oktavrein ist, findest du mit einem Stimmgerät heraus. Im besten Fall zeigt die Saite leer sowie im 12. Bund angeschlagen eine saubere Stimmung des Tons.
Die Oktavreinheit lässt sich nicht mit der Spannung des Halsstabes einstellen, hierfür werden die Saitenreiter entsprechend im Abstand verstellt, sodass die Mensur entweder kürzer oder länger wird.
So gehts:
Nach dem korrekten Stimmen der leeren Saite wird diese ohne übermäßigen Druck auf den 12. Bund gedrückt und angeschlagen – hier findet sich die Oktavlage. Ist der Ton im 12. Bund ebenfalls centgenau, ist die Saite oktavrein. Ist sie es nicht, gibt es folgende zwei Möglichkeiten:
Der Ton ist zu tief
Zeigt das Stimmgerät den Ton tiefer an, so ist die Mensur der Saite zu lang. Demnach musst du die Mensur verkürzen, also den Abstand vom Steg zum Sattel verringern.Drehe hierzu die Schrauben der Saitenreiter nach links, sodass der Reiter nach vorne Richtung Sattel wandert und sich die Mensur verkürzt.
Das Procedere muss nun mit jeder einzelnen Saite durchgeführt werden, bis alle Saiten und somit dein Instrument wieder bundrein ist. Das ist zwar etwas zeitintensiv, aber beileibe kein Hexenwerk.
Der Ton ist zu hoch
Zeigt das Stimmgerät einen höheren Ton an, so ist die Mensur der Saite zu kurz. In diesem Fall drehe die Saitenreiter-Schrauben nach rechts, sodass der Reiter nach hinten wandert und sich die Mensur verlängert, bis der Ton im 12. Bund in Stimmung ist.Das Procedere muss nun mit jeder einzelnen Saite durchgeführt werden, bis alle Saiten und somit dein Instrument wieder bundrein ist. Das ist zwar etwas zeitintensiv, aber beileibe kein Hexenwerk.