Kaum zu glauben, dass der Guitar Summit in Mannheim schon wieder über einen Monat her ist! Irgendwie fühlt es sich an, als wäre das Wochenende gerade erst vorbei – diese drei Tage Ausnahmezustand für alle Gearnerds, Musiker, Pedalboard-Freaks, Gitarren- und Bassliebhaber, YouTuber und Szene-Kumpels hallen einfach lange nach.
Für mich ist der Summit jedes Jahr ein fester Fixpunkt im Kalender – so etwas wie Weihnachten und Geburtstag in einem. Schon die Anreise von knapp 900 Kilometern hat Tradition und gehört irgendwie dazu. Klar, das neue Gear ist immer ein Highlight, aber das wahre Herzstück sind die Menschen. Über die Jahre sind echte Freundschaften entstanden – nicht nur hier in der PEDALBOARD-Community, in der ich als Admin tätig bin, sondern weit darüber hinaus. Wenn man diese Leute dann endlich wieder live trifft, beim Kaffee in der Sonne oder beim Fachsimpeln zwischen Pedalboards und Boutique-Amps, dann weiß man genau, warum man den Trip jedes Jahr aufs Neue auf sich nimmt.
Wie immer war der Samstag der absolute Wahnsinn. Die Halle war rappelvoll, überall vibrierte die Energie. Man kam kaum ein paar Meter weit, ohne an einem Stand hängen zu bleiben, an dem gerade irgendein Pedal abgeht. Es war laut und intensiv – aber auf die gute Art. Diese Mischung aus Begeisterung, Fachsimpelei und der typischen Gitarristensprache („Hast du das neue Delay schon gehört?“) macht den Summit einfach einzigartig. Und obwohl man am Ende des Tages völlig platt ist, überwiegt dieses Gefühl, Teil von etwas Besonderem zu sein.
Abends, wenn sich der ganze Trubel langsam legt und sich das halbe Hotel in eine improvisierte Backstage-Zone verwandelt, beginnt dann der zweite Teil des Summits. Kalte Getränke, Gitarren auf den Knien, kleine Jams im Vorraum – und überall dieser Mix aus Begeisterung und Entspannung. Genau da zeigt sich, was die Gitarrencommunity ausmacht: kein Konkurrenzdenken, sondern pure Leidenschaft und gegenseitige Inspiration. Mein persönliches Highlight: die originale ’53er Les Paul Goldtop (Refinish, Conversion) – ein Stück Gitarrengeschichte, das man einfach ehrfürchtig bestaunt. Dazu kam das Pedalboard-Treffen mit einigen Mitgliedern – richtig schön, Gesichter zu den Namen zu sehen – und das Gespräch mit Joey Landreth, das noch lange nachwirkte. Auch der Austausch mit Andreas Stoll von Stoll Effects war super spannend, voller Einblicke und Nerd-Talk vom Feinsten.
Ein großes Dankeschön geht an Marcus Maly von KissMyStrings, der den Trip mit seinem Support noch ein gutes Stück besonderer gemacht hat. Ohne solche Leute wäre das alles nicht dasselbe. Natürlich habe ich es auch dieses Jahr wieder nicht geschafft, mit allen in Ruhe zu quatschen oder jedes spannende Teil anzuspielen – aber genau das zeigt doch, wie viel der Summit zu bieten hat. Es gibt einfach zu viel zu sehen, zu hören, zu erleben. Und das Beste: Nach dem Summit ist vor dem Summit. Ich zähle schon jetzt die Tage, bis es wieder losgeht – drei Tage voller Gitarren, Gear, großartiger Menschen und dieser unverwechselbaren Mischung aus Wahnsinn und Leidenschaft.
Nachtrag zum Guitar Summit 2025
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- Kenny Sprenger