Moin…
Ich hab ja schon lange kein Review mehr zu einem Pedal oder sonstigem geschrieben… aber jetzt wirds mal wieder Zeit:

Wir schreiben den 12. Juli 2019… ich bekomme ne Nachricht das ein neues Video von ThatPedalShow online ist. Im Grunde nix mega besonderes… doch als ich lese das es um das Pedalboard von Chris Buck geht, bin ich doch schon leicht on fire… denn diesen Musiker feiere ich zu diesem Zeitpunkt bereits eine ganze Weile. Ich mag sein Gefühl in dem was er spielt. Wie bei John Mayer hat auch Chris Buck eine ganz besondere Art der Gitarre eine unverwechselbare Stimme zu verleihen.
Das Video startete recht langweilig mit dem Bau. Doch als das vollendet war, ging es auf zur Präsentation seiner Pedale. Welches ist wie und warum dort angeordnet… wie kombiniert er… usw. Im Grunde gab es nette Infos und interessante Herangehensweisen… aber es war nix was mich vom Hocker gerissen hat. Bis zum Zeitpunkt Minute 43 und 30 Sekunden. Da wurde es spannend. Es ging von nun an um das Gracetone FF-01. Ein Germanium Fuzz das ich im Grunde so eigentlich nie kaufen würde. Ohne LED… ohne 9v Anschluss… da is eigentlich die Anschaffung schon ausgeschlossen. Gut, jetzt ist ja der fehlende 9v Anschluss nicht gerade eine Seltenheit bei Germanium-Füzzen 😉. Jedoch finde ich die Vorstellung das sich ein Pedal die Batterie leer zieht, auch wenn man garnicht spielt immer etwas negativ behaftet. Im Grunde ist das aber mal wieder so ein persönliches Ding. Und es gibt ja mittlerweile auch schon gute Lösungsansätze für diese Problemchen.
Aber als dann 28 Sekunden später der erste Ton angespielt wurde hatte ich vermutlich erstmal n Blackout. Jedenfalls saß ich mit offenem Mund da und hab kurz mal nichts mehr anderes mitbekommen. Da war er… der Moment der mich aus den Latschen haute…
Ich denke jeder von uns kennt diesen Moment. Und so unterschiedlich diese Sounds für jeden von uns auch sind und wahrgenommen werden… das war meiner… mein Wunschton im Bezug aufs Fuzz. Jetzt stellte sich natürlich die Frage… wo bekomm ich dieses Pedal her?
Und dann kam der erste Dämpfer…. denn dieses Pedal wird (wurde) nur in sehr kleiner Stückzahl in Melbourne, Australien 🇦🇺 gebaut. Keine Händler… nur Direktvertrieb. Und dann auch nicht direkt verfügbar… sondern immer nur nach Fertigstellung in ultrakleinen Batches bestellbar.
Das war natürlich zum damaligen Zeitpunkt sehr frustrierend, denn ich bin sehr ungeduldig was solche Dinge angeht, was zudem auch oft nicht gut für meinen Kontostand ist.
Aber ich hatte ja keine Wahl… also hab ich mich in die Mailingliste bei Gracetone Effects eingetragen. Und so vergingen Wochen über Wochen. Letztendlich sogar Monate bis ich eine Mail von Gracetone bekam um das Pedal zu bestellen. Leider musste man nach erhalt der Mail innerhalb einer festgelegten Zeit (ich meine es waren 7 Tage) 399 Australische Dollar (ca 250€ plus Tax) über Paypal an Gracetone zahlen um dann endlich ca 6 Wochen später das Pedal zu bekommen. Wie das aber oft so war hatte ich aber genau zu dem Zeitpunkt mein Kontingent an monatlichen finanziellen Mitteln für den Kauf von Musikequipment ausgeschöpft und musste leider passen. Weg war sie also… die Chance vom Gracetone.
Nun… mehr als 2 Jahre später bekam ich erneut eine Nachricht. Allerdings nicht vom weitentferntesten Kontinenten der Welt, sondern von Reverb.com die einen erfolgreichen Treffer in meiner Suche erkannt haben wollten. Und tatsächlich… Da war sie… die zweite Chance für mich. Und dieses Mal sollte es dann klappen 😉
Also direkt bestellt und neben einem guten Preis (300€ inkl. Versand) auch noch nen netten Verkäufer aus den Niederlanden kennengelernt. Und knapp 2 Wochen später war es nun soweit… 878 Tage, eine Pandemie und einen Bundeskanzler/-in später hielt ich nun das FF-01 in der Hand.

gracetone1  gracetone3

Ausgepackt… mich darüber gefreut wie unbenutzt es aussieht hab ich es direkt an den Amp angeschlossen. Daheim spiele ich derzeit meinen V140 von Victory. Dieser wird mit dem Tone King Ironman 2 etwas Nachbarfreundlich attenuiert. Als Referenzgitarre kam vorerst meine Gibson ES 335 ˋ64 Reissue Murphy Aged zum Einsatz.
Dann folgte der Moment des ersten Tones. Nachdem ich das Pedal eingeschaltet habe… ja richtig gelesen… wir haben in der Mitte einen Switch der das Pedal ein und ausschaltet um ein entladen der Batterie zu verhindern. Anschliessend hab ich beide Regler auf 12 Uhr gedreht und schon ging es los. Und da war es wieder… das offenstehende Mundwerk. Wooowww… genau wie ich es mir erhofft habe. Was für ein Ton… unfassbar Voll… mit einer Kraft die seinesgleichen sucht. Dabei aber nicht mulmig. Auch ist der Ton als solches nicht zu zerstört. Er ist wunderbar kontrollierbar. Zu kaputte Fuzztöne fand ich schon immer für meinen Sound nicht nutzbar. Hier passt das endlich mal. Auch das Sustain bricht nicht ab, wie ich es leider schon oft erlebt habe. Es klingt immernoch nach nach meinem Amp und meiner Gitarre… allerdings nach 3 Jahren Bodybuilding 🙂
Dreht man den Fuzzregler mehr auf gehen etwas Bässe verloren und der Ton wird etwas strammer. Auch mega geil und sehr passend in meinem Setup.
Einzig das zurückregeln des Volumereglers an der Gitarre hat mit anderen Fuzzpedalen oft besser funktioniert. Das wird eventuell noch etwas besser mit ner Singlecoilgitarre funktionieren.
Alles in allem muss ich einfach sagen… für mich ist es bisher das beste Germanium Fuzz das ich je gespielt habe. Einfach weil es meine Soundvorstellung vollends trifft.
Vielen Dank fürs Lesen 🙂
Achso... das besagte Video von ThatPedalShow gibt´s HIER...



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